• Erst mal ein Hallo an alle Forenmitglieder. Vor kurzem habe ich mich hier angemeldet, da ich nach langer, langer Zeit wieder in das Modellbahn Hobby einsteigen möchte.
    Geplant ist eine N-Anlage 250cm x 110cm, die Steuerung soll Analog mit der IMO erfolgen. Der Gleisplan ist soweit fertig und nun möchte ich anfangen, das Gleisbild dazu zu erstellen.
    Gibt es denn zu dem Gleisplaneditor von Win-IMO eine Anleitung aus der man die Möglichkeiten und deren Anwendung ersehen kann? Vielleicht empfiehlt sich ja eine
    bestimmte Vorgehensweise, z.B. womit man beginnt usw..
    Wenn da etwas existiert oder jemand einen Tipp hat würde ich mich freuen.

    Viele Grüße
    Joschi

  • Hallo Joschi,
    willkommen im Forum, schön, dass Du Dich traust, einen Beitrag im Folrum zu schreiben! Gerne bin ich Dir beim Erstellen des Gleisplans in Win-IMO behilflich.

    Nun weiß ich nicht, in wieweit Du mit dem Konzept der IMO grundsätzlich vertraut bist. Du findest in der Bau- und Betriebsanleitung einige tiefergehende Hinweise, in aller Kürze nur so viel: Die gesamte Anlage wird in Blöcke eingeteilt. In einem Block darf sich zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein Zug befinden. Es gibt bei Standard-IMO zwei Block-Typen: Streckenblöcke und Bahnhofsblöcke (auch SBF-Blöcke). Streckenblöcke haben drei Abschnitte (Fahr-, Brems-, Halteabschn.), SBF-Blöcke zwei Abschnitte (Fahr- und Halteabschn.) Alle Blöcke sind nummeriert. Man sollte sich nun zunächst überlegen, wo sinnvollerweise die Trennstellen zwischen den Blöcken gelegt werden. Beispiele findest Du in den Modellelektronik Heften.

    Nach dieser Kurzeinführung, jetzt zu Deiner Frage: Man beginnt am besten mit einem existieren kleinen Gleisplan (3 oder 4 Blöcke), denn damit sind die Grundeinträge aller Tabellen (Dateien, in denen die Struktur der Anlage und aller Teile enthalten sind) bereits angelegt. Diese Blöcke und die enthaltenen Abschnitte werden nun einer nach dem anderen auf dem Gleisplanbereich von Win-IMO verschoben. Die geschieht, indem ein Zuganzeigefeld mit der Maus angelickt wird und dann die Anfaßpunkte der Gleispolygone, wie auch das Anzeigefeld, mit dem Mauszeiger gezogen werden. Mit der rechten Maustaste können Anfaßpunkte gelöscht und neue erzeugt werden. Weichen werden genau wie Anfaßpunkte mit der rechten Maustaste erzeugt. Sie sind immer genau einem Abschnitt zugeordnet,meist einem Streckenblock-Halteabschnitt. Diese Bindung sollte auf dem Gleisplan und elektrisch übereinstimmen. Signale werden ebenso mit der rechten Maustaste erzeugt. Wichtig ist, dass Signale eine Nummer haben, die logisch dem entsprechenden Block zugeordnet ist. Weichen und Signale können mit der Maus selektiert und mit dem rechte-Maustaste-Kontextmenü gedreht werden. Und zum Schluß können auch noch Texte im Gleisbild eingefügt werden.

    Alle diese Edit-Kommandos sind eine reine Hilfestellung, schlußendlich werden alle Daten in den Tabellen gespeichert, Manchmal ist es hilfreich, sich die Tabellen nach Beendigung von Win-IMO direkt mit einem Texteditor (notepad, etc.) zu betrachten und ggf. auch direkt zu editieren. Die Daten für das Gleisbild werden in block.txt gespeichert. Denk daran, regelmäßig Sicherheitskopien der Tabellen anzulegen, indem das gesamte Verzeichnis kopiert wird. Bei Fehlern kann man dann schnell auf eine vorangehende Version zurückgreifen.

    Ich hoffe, das hilft Dir, zunächst einen Anfang zu finden. Win-IMO bietet viele Optionen für das Gleisbild, z.B. zwei verschiedene Größen, Orientierung der Zuganzeiger, Unterdrücken von Zuganzeigern, etc., aber das findest Du am besten durch Ausprobieren heraus.

    Ich hänge einen Artikel an, den ich vor ca. 2 Jahren geschrieben habe, als der Gleisbildeditor erstmals funktionsfähig war, seitdem sind noch einige neue Funktionen hinzugekommen.

    Soweit für heute, wenn Fragen auftauchen, bitte einfach hier im Forum posten. Wenn Du mir den Gleisplan Deiner Anlage schickst, zeichne ich Dir meine Empfehlung für Block-Trennstellen ein. Wenn Du mit dem Zeichnen des Gleisbilds nicht weiterkommst, sende mir das Verzeichnis mit Deinen Tabellen und ich kann Dir Tips geben, wie es weitergeht.

    Viel Spaß mit Win-IMO

  • Hallo jelly109,

    danke für Deine schnelle Antwort und die Hilfen. Nun muss ich auch etwas weiter ausholen. Ich bin bereits seit Ende 2010 im Besitz einer IMO-Hardware. Nachdem ich aber Probleme mit der LPT-Schnittstelle hatte ( ich möchte ein Notebook verwenden) und es noch ein paar andere Probleme gab liegt das ganze zum Umrüsten auf USB und Aufrüsten in ein 19" Gehäuse wieder bei H. Müller von Modellelektronik. H. Müller hat mir auch bereits mit vielen Ratschlägen und Tipps zur Seite gestanden und ich bin nun schon gespannt auf die weiteren Erfahrungen mit der Steuerung. In der Zwischenzeit habe ich mich mit der Planung befasst und ich gehe gerne auf das Angebot ein, Dir den Gleisplan mal zu schicken. Es gibt dazu auch eine Beschreibung meiner "Betriebswünsche" und ehrlich gesagt erschien mir das am Ende ziemlich kompliziert. Aber lt. Hr. Müller ist es machbar. Für kreative Vorschläge zur Vereinfachung oder Verbesserung bin ich natürlich dankbar. Die Beschreibung hänge ich an, die Plandateien schicke ich Dir per e-mail zu.

    Dann erst mal vielen Dank für den Kontakt
    Gruß Joschi

  • Hallo Jelly109,

    hier die Plandateien. Die Qualität ist hoffentlich ausreichend. Du siehst ja die einzelnen Ebenen, eine Komplettansicht und eine 3D Darstellung.
    Speziell die Einbindung der Bahnhofszufahrten über die Richtungsgleise und die Verwaltung der Kreuzung und der Kehrschleife, so wie beschrieben, überblicke ich
    in Punkto Trennstellen nicht wirklich.

    Viele Grüße
    Joschi

  • Also zunächst die Trennstellen, sie haben ja schon die Blockeinteilung
    vorgenommen. Alle Trennstellen sind auf einer Seite vorzunehmen, die andere
    Schiene kann verbunden bleiben. Ausnahme Kehrschleife: Hier müssen an der
    Weiche beide Schienen aufgetrennt werden, und zwar an beiden Gleisen der
    Weiche, die die Schleife verbindet. Ich habe noch nie eine Kehrschleife
    verwendet. Ich vermute, dass hier ein zweites Netzteil verwendet werden
    muss, damit an den Trennstellen bei Überfahrt der Lok keine Kurzschlüsse
    auftreten. Herr Müller kann hier sicher weiterhelfen. Die Kehrschleife
    selbst wird vermutlich am besten als Ein-Richtungs-Bahnhofsgleis
    eingetragen. Dann bleibt der Zug in der Schleife stehen und fährt wieder
    aus, wenn keine andere Fahrstrasse in das Ausfahrtsgleis geschalten wurde.

    Bei den Bahnhöfen sind die Trennstellen am besten so vorzunehmen, dass die
    Bahnhofsgleise vor den Weichen getrennt werden. Weichen gehören elektrisch
    wie logisch zu den Ein- bzw. Ausfahrtsblöcken. Bei Standard-IMO ist in
    Bahnhöfen immer nur ein Gleis aktiv, es kann also auch bei
    ZweiRichtungsbahnhöfen nicht von zwei Seiten des Bahnhofs ein- oder in zwei
    Richtungen ausgefahren werden, das passiert nacheinander.

    Die Trennstellen für Fahr-,Brems und Halteabschnitt werden folgendermaßen
    gewählt: Fahrabschnitt ist in der Regel der längste Abschnitt, in ihm fährt
    der Zug in der Regel mit Reisegeschwindigkeit, ich würde hier etwa die
    Hälfte bis zwei Drittel der Blocklänge nehmen, kommt etwas auf die
    Gesamtlänge des Blockes an. Im Bremsabschnitt verzögert der Zug bis zur
    Kriechgeschwindigkeit, um nur annähernd realistische Bremsvorgänge zu
    bekommen, sollte er mindestens eine Zuglänge betragen, in der Regel 20-40%
    der Blocklänge. Der Halteabschnitt kann sehr kurz sein, es muss jedoch
    sichergestellt sein, dass in diesem Abschnitt der Zug wirklich von der
    Kriechgeschwindigkeit zum Stehen kommt, ohne die Blocktrennstelle zu
    überfahren. Dies ist kritisch, bringt den automatischen Blockbetrieb
    durcheinander und sollte absolut vermieden werden. Also 10-20% der
    Blocklänge oder ca. 2-10 Loklängen.

    Bei ZweiRichtungsgleisen ist alles etwas anders, da hier ja an beiden Enden
    der Blöcke Halteabschnitte sein müssen. Wenn Sie die Müllersche Variante des
    ZweiRichtung-Betriebs mit Relaisumschaltung der Fahrspannungspolung, dann
    können Sie die Abschnitte frei wählen. Das ist möglich, da bei dieser
    Variante das jeweils andere Gleis die positive Fahrspannung erhält und das
    andere die Masse. Das Gleis mit der positiven Fahrspannung und dessen
    Trennstellen bestimmen die Abschnitte. Mit anderen Worten die Trennstellen
    sind bei den Gleisen innerhalb eines Blocks für die beiden Richtungen
    versetzt, z.B. das rechte Gleis erhält die Abschnittstrennstellen für
    Vorwärtsrichtung, das linke Gleis für Rückwärtsr.

    Bei langen Streckengleisen wie Ihrer Nebenstrecke oder den langen
    Verbindungen zwischen zwei Bahnhöfen könnte man die Strecke in zwei oder
    mehrere Blöcke unterteilen, wenn sie lange genug sind. Das lockert den
    Blockbetrieb auf, denn wenn es ein einziger Block ist, kann auch nur ein
    einziger Zug diesen Block belegen. Er blockiert damit Ein- und Ausfahrten
    der beiden angrenzenden Bahnhöfe. Aber da muss man nochmal genauer
    reinschauen, da es bei Ihnen ja auch ZweiRichtungsbahnhöfe gibt.

    Die Abstellgleise und die Schiebebühne könnten alle zusammen einen Bahnhof
    darstellen, da alle Gleise auf ein einziges Ausfahrtsgleis führen, d.h. es
    darf sowieso immer nur ein Gleis aktiv sein. Außer sie wollen auf den
    Gleisen unabhängig rangieren....dann brauchen Sie für jedes Abstellgleis
    einen Streckenblock, da ja bei Bahnhofsgleisen immer nur genau eines der
    Bahnhofsgleise Fahrspannung erhält.

    Bei den Fahrvarianten, die Sie beschreiben, sehe ich im Moment keine
    Schwierigkeiten, aber das läßt sich am besten im Win-IMO Simulationsbetrieb
    austesten. Dieser funktioniert mit der Einstellung "Ohne
    Modellbahnanschluß". Mit der Klick auf die mittlere Maustaste läßt sich
    damit ein Zug auf dem Bildschirm von Abschnitt zu Abschnitt schieben.