Neueinsteiger wills wissen....

  • Hallo, bin hoffentlich hier fündig geworden um meine Analoganlage nachträglich automatisieren bzw. komfortabel steuern zu können!
    Da ich bei den Beschreibungen zu diesem System (noch) nicht ganz durchblicke, werde ich euch mal nun immer wieder mit meinen (dummen) Fragen quälen...
    Bevor ich aber nun gleich tausend Fragen stelle, ist es wohl besser ich stelle kurz meine Anlage vor, und ihr könnt mir sagen was ich brauche, und ob das überhaupt funktioniert.
    Ich habe einen 2x6-Gleisigen Schattenbahnhof, für jede Richtung einen, bei diesen ist jeweils ein Block davor und einer dahinter.
    Wenn der Schattenbahnhof voll ist, soll logischerweise der Block vor dem Schattenbahnhof gesperrt bleiben, aus dem Schattenbahnhof fahren die Züge selbständig in den davor liegenden Block (Ausfahrblock) -auch logisch-. Jetzt wirds aber schwieriger.
    Die Strecke wird nämlich in den sichtbaren Bereich eingleisig, der Zug fährt zum nächsten Block vor (vor dem Bahnhof) und auf ein (meinetwegen fest eingestelltes Gleis 1 z.B.) und wartet hier auf seinen Gegenzug, der macht das gleiche von der anderen Seite (Gegenrichtung) nach Gleis 2. Im Bahnhof sollten die Personenzüge natürlich über einen Aufenhaltsschalter noch einwenig stehen bleiben. Ist ein Güterzug dabei kann dieser gleich weiter/durch fahren.... (Der Personenzug wartet dann bis ein Personenzug kommt....) Beim ausfahren aus dem Bahnhof wird die Zufahrtweiche zum Schattenbahnhof wieder entsprechend der richtigen "Einfahrts"-Richtung gestellt. Sind diese dann eingefahren gehts von neuem los, der breits wartende Zug aus dem Schattenbahnhof kann wieder auf die eingleisige Strecke zum Bahnhof. Alles klar??? Eigentlich ganz einfach, wie im Vorbild eben...
    Was brauche ich dazu nun alles, wieviel Fahrregler usw.
    Kann ich neben dem Automaticbetrieb auf der Haupstrecke auf den Nebengleisen im Bahnhof noch unabhänig rangieren?
    Kann ich mein bestehendes Stellpult behalten und die neue Steuerung nur "draufschalten"?
    Lassen sich auch Mechanische Signale ansteuern?
    Kann ich jeder Lok eine individuelle Geschwindigkeit, Anfahr/Bremseinstellungen (Parameter) hinterlegen, d. h. werden diese "Daten" der Lok immer mitgegeben durch die Blöcke?
    Die Fahrregler, erzeugen die überhaupt eine vernünftigen Fahrstrom/spannung Impulbreite etc..
    Zum Schattenbahnhof: Lassen sich da Gleise aus schalten (man hat ja doch immer wieder mal so Krücken zum abstellen)?
    Was ist, wenn eine Lok im Schattenbahnhof auf Staub/Dreck sitzt und keine Belegtmeldung abgibt, wird dieses Gleis dann als "frei" gemeldet, und der nächst Zug "knallt" drauf?
    Das wärs zunächst (aber auch schon das Grundsätzlichste), währe froh wenn ich durch dieses System hier meinem "Spieltrieb" mal ordendlich fröhnen könnte ohne gleich alles Digitalisieren zu müssen. Danke für eure Hilfe!!!
    Ich versuch mal meinen Gleisplan als Datei noch anzuhängen....
    Gruß Klaus

  • Hallo, Namenskollege,

    toll, dass es weiterhin Interessenten für die IMO gibt, sonst tut sich hier im Forum ja nicht mehr so arg viel. Also zunächst möchte ich Dir sagen, dass die IMO aus einem modularen System von Platinen besteht, das sehr flexibel an eine bestehende Anlage angepasst werden kann. Die Karten werden in der Regel vom Anwender bestückt, ein wenig Löterfahrung und Elektronikkentnisse erleichtern die Arbeit. Deine Anlage muss durch Trennstellen für den Blockbetrieb und die Belegtmeldung in den Abschnitten eines Blocks vorbereitet werden. Der größte Vorteil ist, dass die Loks nicht verändert werden müssen, also jede neu erstandene Lok kann gleich in den Betrieb integriert werden. Wagen müssen an den Achsenisolatoren mit Widerstandslack bearbeitet werden, damit die Belegtmeldung klappt. Aber aus Deinem Betrag unten entnehme ich, dass Du das alles schon weißt, also nicht wirklich ein Einsteiger bist. :D :D
    Nun zu Deinen Fragen:
    - Die IMO Belegtmelder Karte sieht eigentlich Bahnhöfe mit bis zu 4 Gleisen pro Belegtmelderkarte vor, Du bräuchtest also alleine für die beiden Schattenbahnhöfe 4 Karten. Es gibt aber eine Umbauanleitung, wo durch eine Handvoll zusätzlicher Bauteile eine Standard BM-Karte auf bis zu 8 SBF-Gleise umgerüstet werden kann. Das würde ich hier empfehlen, so dass Du nur eine BM-Karte pro SBF brauchst.
    - Grundsätzlich wird im Blockbetrieb gearbeitet. Ist der Folgeblock belegt, wird keine Fahrstrasse gestellt. Selbst wenn durch Kontaktprobleme die Belegung ausgehen sollte, ist immer noch die Lok/Zugnummer in dem Block gespeichert und es wird nicht eingefahren. So werden Auffahrunfälle vermieden.
    - Auf Deinen eingleisigen Strecken wird offensichtlich in zwei Richtungen gefahren. Standard IMO Karten sehen nur die Fahrt in EINE Richtung vor, aber es gibt die Möglichkeit mit Relais, die an die Signalkarte angeschlossen werden, die Fahrspannung in diesen Blöcken umzudrehen. Das erhöht den Verdrahtungsaufwand hat aber den Vorteil, dass auch die Längen/Position der Abschnitte in ZweiRichtungsblöcken abhängig von der Fahrtrichtung angepasst werden können.
    - Es gibt enorm viele Bahnhofseinstellungen, die Ein- und Ausfahrt regeln, Wartezeit im Bahnhof, Durchfahrten, auch abhängig von Zugname, etc. Ich glaube, nahezu alle Abläufe, die Du unten beschreibst, sollten möglich sein, aber keine Garantie, das wäre auszuprobieren.
    - Alle Fahrten basieren auf Fahrstrassen, die Du selbst festlegen kannst. Diese Fahrstrassendefinitionen enthalten die Stellungen der Weichen. Wird eine Fahrstrasse gestellt, werden alle darin enthaltenen Weichen auf Sollposition für diese Fahrstrasse gesetzt.
    - Du brauchst einen Fahrregler für jeden Streckenblock und einen für jeden Bahnhof.
    - Eine Belegtmelderkarte kann 5 Streckenblöcke und 4 Bahnhofsblöcke bedienen, siehe auch Umbau oben.
    - Ja, es können Licht- und mechanische Signale bedient werden. Für Lichtsignale braucht man Signalkarten, für mechanische Signale ohne Endabschaltung Weichenkarten
    - Ja, jede Lok hat ein eingenes Parameterset, über die alle Eigenheiten der Lok, wie Anfahrstufe, Maximalstufe, Beschleunigung, Lokerhöhung bei Steigung, etc. abgespeichert werden. Sogar die automatische Regelung der Maximalstufe über Messung der Reisegeschwindigkeit auf der Strecke ist möglich.
    - Die Fahrregler sind PWM Fahrregler, die mit Standard Gleichstommotoren ordentlich arbeiten. Glockenankermotoren funktionieren nicht.
    - In einem Bahnhof ist nur ein Fahrregler für alle im Bahnhof enthaltenen Gleise zuständig. Durch Schalter auf der BM-Karte wird immer nur ein Gleis zu einem best. Zeitpunkt eingeschalten, so dass nur Züge in diesem Gleis die Fahrspannung aus dem Fahrregler bekommen. Will man Gleise deaktivieren, ist das nun seit kurzem auch möglich. Gesperrte Gleise werden einfach aus der Automatik rausgenommen, es fährt darauf nichts ein oder aus. Diese Gleise werden im Gleisbild grau gekennzeichnet.

    Ich würde Dir vorschlagen, eine Interface-, Fahrregler-, BM-, Signal- und Weichenkarte bei Herrn Müller zu bestellen, um ein paar Tests zu machen, bevor Du in alle notwendigen Karten investierst.

    Gruß,
    Klaus

  • Hallo, und vielen Dank für die superschnelle und ausführliche Antwort!!!

    Hört sich soweit ja gut an, was mich doch wundert, ist, dass so wenige an "deinem" tollen System Interesse haben (weil du sagst, dass sich hier im Forum so wenig tut). Aber offensichtlich sind alle auf Voll-Digital geimpft worden -ist ja auch klar, die Industrie verdient viel mehr damit..... Aber alle können oder wollen sich das wie ich gar nicht leisten und habe null Bock darauf mit einem Haufen Zeitaufwand die schönen teuren Loks zu versauen um diese nachträglich zu Digitalisieren....-. Nun ich denke es gibt da viele die Modellbahner die so denken wie ich, und weil sie es nicht anderst wissen lassen diese ihre Anlagen allmählich "einschlafen", weils irgendwie ja doch zu langweilig geworden ist mit Väterchen Trafo (und vielleicht noch einer starr gebunden "self made" automatic die tausendste Wiederholung ablaufen zu lassen... Aber ich denke das an dieser hier gebotenen Möglichkeit es einfach an ordenlicher Werbung fehlt. Wenn ich dieses System in meiner Anlage (und in finanziellem + zeitlichem Rahmen) zum Laufen bekommen würde, könnte ich mir vorstellen, allein schon den einen oder anderen aus meinen beiden Eisenbahnclubs begeistern zu können.
    Gruß Klaus

    3 Mal editiert, zuletzt von Klaus (29. November 2012 um 22:08)

  • Tja, es ist nicht "mein" System, das hat wohl so einige Väter.... Ich bin nur daraufgekommen, weil ich für meine kleinen Z-Loks eine schmerzfreie Digitalsteuerung gesucht habe. Die Platinen sind mit einfacher Technik aufgebaut und mit leicht beschaffbaren Chips zu bestücken. Da die Softwarequellcodes des ursrünglichen Pascal/DOS Programms für Clubmitglieder zur Verfügung gestellt wurden, habe ich die Herausforderung vor einigen Jahren angenommen, das Ganze auf Delphi und Windows zu portieren. Seitdem das vor ca. 3 Jahren gelungen ist, haben Hunderte von Verbesserungen ins Programm Einzug gehalten, zig Tester und Benutzer haben neue Anregungen geliefert. Außerdem habe ich ein USB-Interface entwickelt (die Parallel-Ports verschwinden ja an modernen Rechnern) und auch in der Funktion erweiterte Platinen wurden mit einem begeisterten Benutzer geschaffen. Obwohl keine Steuerung perfekt ist, kann man auf den aktuellen Status schon etwas stolz sein.
    Das System ist meines Wissens nie kommerziell vertrieben worden und es wurde nie Werbung dafür gemacht, daher gibt es wenig neue Benutzer. Das ist mir aber gleichgültig, ist ja nur ein Hobby. Aber wie Du sagst, viele wissen es nicht besser, haben nicht die Kenntnisse, Zeit und Willen, eine Alternative anzugehen. Und was alles nicht so funktioniert, wie man es sich vorstellt, merkt man ja erst, wenn man ein System ausprobiert. Alle haben Stärken und Schwächen.
    Mt Win-IMO können nun durch die vielen Parameter und Steuerungselemente sehr komplexe, automatisch ablaufende Vorgänge gesteuert werden, die einen sehr abwechslungsreichen Betrieb gewährleisten, mit manuellen Eingriffen, wie Rangieren, Fahrstrassen manuell stellen, etc.
    Ebenso kann man den Betrieb ganz ohne Anschluss der Hardware im Simulationsbetrieb am Bildschirm testen. Sag Bescheid, wenn Du die ersten Schritte machst, ich stehe gerne unterstützend zur Seite.

    Gruß,
    Klaus

  • Hallo jelly- Klaus,

    also wenn ich das IMO vorab schon mal am Computer installieren und in Betrieb nehmen kann, währe das ja eine tolle Sache, zumal der Preis ja voll ok. ist und wenns auch nur bei einem Test bliebe.
    - Was ich hierzu nun wissen sollte, ist, ob ich dafür auch einen ältern übrigen Computer verwenden kann, der dann evtl. als "Modellbahncomputer" übernommen werden könnte (Welche Mindestanforderung ist erforderlich das das ordentlich geht???)
    - Wo und wie bestelle ich das Programm?
    - Ist mit dem Gleisplannachbau am PC auch ersichtlich wieviel Melder und Fahrregler ich dann in wirklichkeit brauche? Währe super, denn mit deinen letzten Aussagen komm ich mal schon nicht klar z.B. -"Eine Belegtmelderkarte kann 5 Streckenblöcke und 4 Bahnhofsblöcke bedienen"- Ist ein Schattenbahnhofsgleis ein Streckenblock oder Bahnhofsblock???? Könnte ich auch statt 5 und 4 z.B. die Karte für 9 Streckenblöcke verweden?? In dieser Thematik sind mir noch viele Fragen offen, wie am Anfang gesagt; ich bin in Sachen Computersteuerung (noch) ein Anfänger! Kann man eigentlich den (sichtbaren) Bahnhof auch mit 2 oder 3 Fahrreglern "ausstatten"??? (so das eben 2 Züge gleichzeitig ausfahren können???
    Nochmal: währe super wenn man das am "Gleisbildeintrag" am PC sowieso machen müßte, dann würde sich da ja vieles selber klären, könnte damit experimentieren, testen und eben feststellen was man dann wirklich bräuchte....
    Danke für deine Rückmeldung,
    Gruß Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus (21. November 2012 um 22:43)

  • Hallo,

    bitte die Software, wie auch Komponenten bei Herrn Müller bestellen. Es gibt zwei Versionen der Software: Block81, ein DOS-Programm, das seit einigen Jahren nicht mehr weiterentwickelt wird, und Win-IMO, für Microsoft Windows Betriebssystem. Block81 funktioniert tatsächlich nur mit älteren Computern, die mit DOS laufen. Ich hatte allerdings Schwierigkeiten mit den Graphikmodi, die im Text- und Grafikmodus verwendet werden. Win-IMO funktioniert auf allen Computern, die ein Windows-Betriebssystem ab Windows2000 installiert haben. Um die Standard-IMO Karten verwenden zu können, muss der Computer ein Parallel-Interface mit eigener Port-Adresse haben (Viele Erweiterungskarten für Desktop und Notebook haben heutzutage Treiber, die nur ein LPT: Gerät sichtbar machen, das reicht nicht).
    Die Anzahl der benötigten Karten ist davon abhängig, wie Du die Funktionen der Anlage implementieren willst. Auch Herr Müller kann hier bei Spezialfragen helfen. Es gibt mit dieser Steuerung immer mehrere Wege, ein Ziel zu erreichen. Ein gutes Beispiel ist die von Dir angesprochene Möglichkeit, Züge in einem Bahnhof gleichzeitig ein- und ausfahren zu lassen. Ja, das ist möglich. Die normale Vorgehensweise ist, die Gleise, auf denen gleichzeitig gefahren werden soll, in unterschiedliche logische Bahnhöfe mit jeweils eigenem Fahrregler, einzuteilen. Einige Benutzer machen z.B. einen Teilbahnhof für die eine Richtung, eine für die andere. Vorteil: Dies lässt sich ohne Modifikation der Karten bewerkstelligen. Eine zweite Möglichkeit ist die Belegtmelderkarte zu modifizieren, so dass die 4 Bahnhofs-Blöcke nicht wie vorgesehen von einem, sondern jeweils zwei von zwei unterschiedlichen Fahrreglerausgängen mit Fahrspannung versorgt werden. Je nach Anlage bietet sich die eine oder andere Vorgehensweise oder eine Kombination davon an. Wichtig: In der Regel können aus einem Bahnhof nicht zwei Züge gleichzeitig in die gleiche Richtung ausfahren, da der Folgeblock nach dem Bahnhof, der in der Regel alle Ausfahrtsweichen des Bahnhofs einschließt, durch eine Ausfahrt schon belegt wird. Bei eingleisigen Folgeblöcken nach den Bahnhöfen sind die Folge-Streckenblöcke in der Regel ZweiRichtungs-Blöcke. Viele Benutzer haben aber zweigleisige Strecken und damit komplett getrennte Bahnhöfe für jede Richtung. In manchen Fällen, z.B. Kreuzungsweichen in den Bahnhofsfolgeblöcken ist eine Lösung sehr knifflig und muss mit Hilfsrelais oder ähnlichen Mitteln gefunden werden.
    Die Belegtmelderkarte hat Belegtmelder für 5 Streckenblöcke und für 4 Bahnhofsblöcke, sie läßt sich modifizieren, so dass 2 Streckenblöcke und 8 Bahnhofsblöcke bedient werden. Eine andere Konfiguration ist nicht vorgesehen. Die Fahrreglerkarte hat 4 Fahrregler, die jeweils einen Streckenblock oder einen Bahnhof bedienen können. Beispiel: Für einen Deiner Schattenbahnhöfe brauchst Du einen der 4 Fahrregler einer FR-Karte und 6 der Bahnhofsblockbelegtmelder einer modifizierten BM-Karte. Bahnhöfe und Schattenbahnhöfe sind für die Steuerung logisch gleichbedeutend.
    Es gibt von Herrn Müller auch eine Bau- und Betriebsanleitung, die er Dir sicher gerne mit dem Programm zukommen lässt.
    Gruß,
    Klaus

  • Hallo jelly109- Klaus,

    habe soeben das Programm bestellt:thumbup:, und hoffe das sich allein schon mit diesem viele Fragen klären lassen!

    Vielleicht vorest zum Schluß doch noch eine Frage zum Thema Weichenstrassen die du bereits angesprochen hast:
    Währe es nicht sinnvoll die Weichenstraßen auch auf einen eigenen Fahrregler zu legen? Da meine Nebenbahn (siehe Zeichnung) nämlich immer die Hauptstecken im Bahnhof kreuzen muß? Ist doch eigentlich klaro?

    Da ich ja nun "mein" IMO habe, werde ich dich wohl die nächste Zeit in Ruhe lassen können. Vielen Dank, bis dann
    Klaus

  • Sehr gut! Wenn Du das Programm hast, starte es und schicke mir darüber eine Email, dann bekommst Du die letzte Version. Wie gesagt fließen fast täglich Verbesserungen ein.
    Zu Deiner Frage: Die Fahrregler sind fest mit einem Block/Bahnhof verdrahtet. Zu einer Fahrstrasse gehören also mindestens zwei Blöcke und damit zwei Fahrregler. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Fahrstrasse1 bezeichnet den Weg von Block1 zu Block2. Um einen Zug diesen Weg machen zu lassen müssen Weiche 1 gerade und Weiche2 abzweigend sein. Beim Stellen der Fahrstrasse von Block1 zu Block2 wird also eine Routine durchlaufen, die zunächst diese Weichen stellt, die Blöcke für den Zug in Block1 reserviert und erst dann werden Signale auf grün gehen und die Fahrspannungen an Block1 und später Block2 angelegt. Fährt ein Zug von Block1 in Block2 ein, wird Block1 wieder freigegeben und kann für andere Fahrstrassen verwendet werden. Werden andere Blöcke dazwischen benötigt müssen die in die Fahrstrasse eingetragen werden, so dass sichergestellt ist, dass die Blöcke auch reserviert werden und kein Zusammentreffen mit anderen Fahrzeugen passiert.
    Bei Deiner Nebenstrecke muss ebenso ein Fahrregler pro Block berechnet werden, wenn automatischer Betrieb gewünscht ist. Es ist aber natürlich auch möglich, manuellen Betrieb mit einem Trafo mit automatischem Betrieb über Win-IMO zu kombinieren.
    Gruß,
    Klaus

  • Hallo, habe mich entschieden meine Anlage etwas anzupassen, so daß ein einfacherer automatischer Betriebsablauf mit WinImo möglich ist, aber auch so, daß (beim "Spielen zu zweit") mehr Betrieb gemacht werden kann.
    Und zwar bekommt die Nebenbahn eine eigene Einfahrt (Weiche) wodurch ich mit dieser unabhänig von der Hauptstrecke in den Bahnhof (Gleis 1) fahren kann.
    Dies ist auch deshalb notwendig um die Weichenstraßen überhaupt auf die Blöcke mit zu ordnen zu können. Habe den ergänzten Gleisplan hier noch angehängt, ebenso für interresierte noch ein paar Bilder von meiner Anlage. (Die neue Weiche ist wie zu sehen noch erst mal so "aufgelegt", ganz vorn am ersten Foto ersichtlich. Auch der BW-Bereich wurde um ein paar Gleise erweitert.....).
    (Gebaut ist die Anlage mit Roco Line unter verwendung der schlanken Weichen, diese haben den Vorteil, das man -wie in diesem Fall erforderlich ist- den Radius (durch vorsichtiges "biegen" und auftrennen einiger Schwellenverbindungen unter der Weiche) verändern kann.
    Bezüglich der "zuschaltung" der Weichenstraßen auf einen Block (wie ich auf der Zeichnung mittels farbiger Markierung bereits begonnen habe, kann ich ja bei Interresse später nochmals genauer darauf eingehen...) Zu meinem Schattenbahnof kann ich noch sagen, daß die Platten (wo der Bahnhof und der Lokschuppen drauf steht) der besseren zugänglichkeit wegen auf Rollen gelagert sind, und so dadurch weggeschoben werden können (brauch somit auch keine sonderliche Höhe unten drin. Viele Grüße

  • Hallo, Klaus,

    das sieht ja schon nach einer sehr großen Anlage aus, Gratulation! Darf ich zunächst fragen, ob Du schon die notwendigen IMO-Karten hast, um diese Anlage mit IMO zu betreiben? Wie ist der aktuelle Baustatus? Läuft der Betrieb ohne Nebenbahn schon über Win-IMO? Wenn dem so ist, würde ich mich über deine Parameterdateien freuen, damit ich Deinen Aufbau besser verstehen kann. Anhand des Gleisbilds und der Fotos kann ich nicht die Block-Struktur der Anlage erkennen. Am besten nutzt Du in Win-IMO die Funktion "Hilfe - Email an Programmierer".

    Nun zu Deiner Frage zur Nebenstrecke: Gibt es einen Gleisplan, wo ich die bestehende Anlage ohne Nebenbahn mit Blocknummern und Trennstellen für Blöcke und Abschnitte erkennen kann? Kannst Du mir dann sagen, in welchem Abschnitt die Weiche eingefügt wird um die Nebenbahn abzuzweigen?

    Meist ist das nachträgliche Einfügen einer Abzweigestelle nicht so einfach zu bewerkstelligen, da IMO mit manchen Strukturen dann nicht mehr automatisch sondern nur noch mit manuellem Stellen von Fahrtstrassen betrieben werden kann. Eine sorgfältige Planung und Abwägung verschiedener Varianten kann hier entscheidende Unterschiede machen.

    Freue mich auf Deine Antwort
    Gruß,
    Jelly109

  • Hallo Klaus,
    danke für dein Interesse an meiner Anlage.
    Tja, leider bin ich was die Steuerung anbelangt immer noch bei der "Kopfplanung". Da -wie du ja geschrieben hast- es ja nicht ganz einfach ist mit meiner oben eingleisige und unten zweigleisige Anlage diese zu verdrahten.
    Ich bin also noch dabei die Weichen fahrstrommäßig aufzuteilen, und diese mittels den eingebauten Weichenumschaltern auf die Blöcke zuzuordnen.
    Da Zeit bei mir leider Mangelware ist wird die Entwicklung sich leider hinziehen, will aber auf alle Fälle dran bleiben und berichten wenn sich was tut.....

    Bis dann.

  • Klaus,

    das Beste wäre zunächst, einen vereinfachten Gleisplan zu zeichnen, in den Du schematisch Blöcke, Weichen und Blockgrenzen einträgst. Es muss sichergestellt sein, dass bei Fahrstrassen in die Blöcke, die in der Fahrstrasse enthalten sind, auf dem F-Abschnitt eingefahren und dem H-Abschnitt verlassen wird, sowie keine anderen, in der Fahrstrasse unbeteiligten Blöcke berührt werden. Dieser Gleisplan ist das Herzstück der Planung und schlussendlich auch das Mass aller Dinge bei der Umsetzung auf Deine Anlage. Schon in diesem Stadium kann man sagen, was gehen wird und was nicht.
    Als zweiten Schritt würde ich das Gleisbild in Win-IMO zeichnen, die Tabellen erstellen, das Stellen der Fahrstrassen und mit den "M"-Befehlen oder der mittleren Maustaste das Fahren eines Zuges in Win-IMO simulieren. Auch damit kann man Fehler in der Struktur der Anlage feststellen, bevor sie realisiert sind und nur noch mit erhöhtem Aufwand zu ändern sind.

    Gruß,
    jelly109

  • Hallo Klaus,

    deine Anlage sieht ja sehr gut aus. Es wird nicht einfach sein, die Gleise an zuschalten. Wir bauen auch seit 3 Jahren an einer TT-Anlage. wir haben bisher einiges mehrfach gebaut. Hier vielleicht ein paar Tipps von meiner Seite:

    - Überlege in welchen Richtungen je Gleis du fahren willst.
    - Denke an die Trennstellen (Doppeltrennung, Trennstellen usw.) Im Nachgang hat man beim "Sägen" zu viele Stoßstellen.
    - Konfiguriere eine kleinen Kreis und teste den kompletten Kreis. Die Erweiterung ist dann eher Einfach.

    Die ist nicht viel an Ratschlägen. Wir haben beim Bau fast alles falsch gemacht. trotz 20 Jahre Erfahrung.

    Also viel Spaß und lass was hören.
    Roni

  • Hallo Roni,
    danke für deine Tipps.
    Es ist wohl richtig, daß ich zunächst mal einen Kreis aufbauen werde um mit dem System überhaupt vertraut zu werden ("Programmierzeilen" Handhabung der Steuerung usw.) Hierfür werde ich mir jetzt mal die Hardware besorgen und dann entsprechend andere Bausätze bauen müssen (dann heist es löten statt kleben..... die lieben Platinen....:S). Dann kommt erst ein Schattenbahnhof dran (ein Gleis des Bahnhofs oben wird dann vorübergehend als ein Block verwendent um einen Kreis zu schließen), und wenn der funktioniert der zweite Schattenbahnhof. Währe das geschafft dann gehts erst dran an den eigentlichen Bahnhof "richtig" einzubinden.
    Was hierbei die festlegung der Fahrtrichtung anbelangt, ist Gleis 1 der Nebenbahn
    zugeordnet, Gleis 2 Fahrtrichtung links und Gleis 3 Fahrtrichtung rechts.
    Gleis 4 dient als Überholgleis. Gleis 5 zum zerlegen und zusammenstellen von Zügen, Gleis 6 zum Loks umsetzen, bereitstellen etc.
    Für den "Automaticbetrieb" sind also die Hauptgleise 2 (nach links) Gleis 3 (nach rechts) und Gleis 4 als "Zweirichtungs- Überholgleis" (für Güter- und Schnellzüge) gedacht. Zu der "schwierigen" eingleisige Ein- und Ausfahrtstrecke zum/vom Bahnhof wird so vorgegangen, daß diese auf den zweigleisigen Block vor/nach dem Schattenbahnhof "aufgeschaltet" wird, und zwar wird mittels des eingebauten Weichenumschalters der Weiche die die Strecke in den Schattenbahnhof teilt. Das heist, das daß Signal der Bahnhofseinfahrt an der Haltestelle des Blocks an der Schattenbahnhofsausfahrt angeschlossen ist, da die eingleisige Strecke eben kein selbstständiger Block sein kann.... (In diese Fahrtrichtung ist also die eingleisige Strecke ein verlängerter H-Abschnitt der Schattenbahnofsausfahrt, das Signal ist geschlossen, der Zug wartet im unsichtbaren Bereich des Blocks nach dem Schattenbahnhof) Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof ist dagegen die eingleisige Strecke auf den Block vor der Schattenbahnhofseinfahrt "gelegt", ist somit ein F-Abschnitt des Blocks vor dem Schattenbahnhof. Alles klar- hört sich schwiertig an, ist aber eigentlich ganz einfach......? Bis das daß mal so weit ist wird aber wohl noch einige Zeit ins Land gehn.... Aber die Modellbahn ist ja ein Hobby mit dem man ein Leben lang sich damit beschäftigen kann.... Bis dann viele Grüße Klaus

  • Hallo Klaus,

    das ist ja eine Menge Holz. Der Bahnhof ist eine Herausforderung. So viele Gleise mit verschiedenen Funktionen. Das ist bei der aktuellen TT die wir bauen auch so. Das hat uns ein Jahr zurückgeworfen, um die speziellen wünsche unserer Modellbahner halbwegs zu realisieren. Habe auch viel Jelly belasten müssen, um die Software zu optimieren. Ein super Arbeit.

    Also viel Spaß
    Roni