Umbau eines Fahrzeugs auf das Faller Car System

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Modellbaufreunde,

    vielleicht ist es gerade jetzt wichtig, sich von den täglichen Schreckensmeldungen etwas abzulenken und nicht nur sich selbst, sondern auch den großen und kleinen Kindern eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten.

    Modellbahn und Modellbau sind erfreuliche Freizeitbeschäftigungen, wenn man sowieso daheim bleiben muß.

    Der Autoverkehr mit dem Faller Car system ist platzsparend und bietet ein großes Betätigungsfeld vom Aufbau der Straßen, einer Stadt einer Landschaft, dem Umbau von Fahrzeugen, Beleuchtungen und Motorgeräusche einbauen, dem Einbau einer Abstandssteuerung, Signalsteuerung, Blocksteuerung, Parkplatzsteuerung und einer Steuerung mit dem PC.

    In diesem Beitrag wird ein Automodell in Größe H0 (Maßstab 1:87) für das Car System umgebaut. Für dieses Fahrzeug nehmen wir ein sogenanntes Umbauchsssis, mit Motor und Lenkung, das etwa 60 Euro kostet und von nahezu allen Online-Modellbahnhändlern und Ebay erhältlich ist.

    Das hier umgebaute Automodell ist ein sogenannter Truck und hat einen Anhänger. das Führerhaus ist von einem unmotorisierten Herpa-Modell ohne Lenkung. Es wurde einfach auf das Chassis (Unterbau) geklebt und der NiMH-Akku an das Führerhaus angeklebt.

    Neue Anhänger-Befestigung

    Durch den Motor kann sich der Anhänger nicht mehr auf seinem Drehschemel drehen. Er muß anders befestigt werden. Dafür muß beispielsweise ein Loch mindestens mit dem Durchmesser des Motors in den Anhänger gebohrt werden. Das ist dann der Drehpunkt für den Anhänger.

    Alle hier vorgestellten Fahrzeuge haben die Größe H0.

    Steckverbindung zwischen Motorfahrzeug und Anhänger

    Damit der Anhänger vom Motorfahrzeug getrennt werden kann, können die Leitungen für die Rücklichter über einen Stecker angeschlossen werden. Sind die Rücklichter Leuchtdioden, müssen diese über einen Widerestand von etwa 100 Ohm angeschlossen werden. Der Widerstand hängt aber von der Akkuspannung und dem Nennstrom der Leuchtdioide und ihrere Nennspannung ab.

    Akkuspannung erhöhen

    Nicker-Metall-Hybrid-Akkus liefern nicht genügend Spannung für weiße Leuchtdioden. Dafür bracht man einen step-up-Regler, der die 2,4 Volt Spannung auf mindestens 3 Volt erhöht. Die Alternative ist der LiPo-Akku.

    LEDs und ihre Nennspannung

    Leuchtdioden müssen immer zur Strombegrenzung über einen Widerstand angeschlossen werden. Je nach Nennstrom der Leuchtdiode muß der Widerstand bemessen werden. Bei der Berechnung des Widerstandes wird die Differenzspannung zwischen Akkuspannung und Spannung der Leuchtdiode durch Ihren Nennstrom geteilt. Rote Leuchtdioden haben eine Nennspannung von 2,4 Volt, gelbe etwa 2 Volt und weiße über 3 Volt, so daß sie mit einem 2,4 Volt-Akku nicht leuchten. LiPo-Akkus mit 3,7 Volt bis 4,2 Volt liefern aber genügend Spannung. Leuchtdioden sind gepolt. Der lange Anschlußdraht ist immer der Plus. Der Nennstrom muß beachtet werden. Er liegt zwischen 2 mA und 20 mA.

    Der Vorwiderstand einer LED berechnet sich: Akkuspannung minus LED-Spannung geteilt durch Nennstrom der LED. Bei einem NIMH-Akku und einer roten LED mit 10 mA Nennstrom also 2,4 Volt minus 1,6 Volt geteilt durch 10 Milliampere sind 0,8 Volt geteilt durch 10 Milliampere sind 0,08 Kiloohm = 80 Ohm.

    Wegen der höhereren Spannung eines LiPo-Akkus von 3,7 bis 4,2 Volt kann daran eine blinkende LED (Leuchtdiode) für Baustellenfahrzeuge, Polizei oder Rettungsfahrzeuge wie Notarzt angeschlossen werden. Außerdem können weiße LEDs als Scheinwerfer angeschlossen werden, die über 3 Volt benötigen und mit einem 2,4 Volt NiMH-Akku nicht leuchten.

    Zu beachten ist, daß LiPo-Akkus mit 4,2 Volt geladen werden. Dafür gibt es preisgünstige Ladegeräte beispielsweise bei Conrad Elektronik oder Reichelt.

    Abstandssteuerung

    Für die Abstandshaltung der Fahrzeuge ist ein easy stop-Modul in dieses Fahrzeug eingebaut (Bild 1).

    Geschwindigkeitsreduzierung

    Mit dem liPo-Akku läuft ein solches Fahrzeug zu schnell, weil der Motor auf eine Spannung von 2,4 Volt oder bei Personenwagen auf 1,2 Volt ausgelegt ist.

    Deshalb schaltet man dem motor eine oder zwei Dioden in Reihe zum Beispiel vom Typ 1N4148. Es sind alle Siliziumdioden geeignet. Sie reduzieren die Akkuspannung jeweils um 0,7 Volt.

    Bild 1
    Scania-Truck auf fertigem Chassis aufgebaut.
    Ein easy stop-Modul findet im Führerhaus Platz
    Bild 2
    Motorwagen mit Anhänger


    Bild 3
    Scania-Truck von vorne bei Nacht mit gelbem Scheinwerfer (wegen der Akuspannung von nur 2,4 Volt) und Infrarot-Empfänger-Transistor
    Bild 4
    Polizeiauto mit LiPo-Akku und easy stop-Modul. Der Infrarot-Transistor ist vorne rechts neben dem Scheinwerfer eingebaut.
    Der LiPo-Akku ist durch die Frontscheibe sichtbar. Das easy stop-Modul sitzt auf dem Motor.
    Bild 5
    Polizeiauto mit LiPo-Akku und easy stop-Modul. Die Infrarot-Sendediode ist hinten rechts eingebaut.


    Bild 6
    Koffer-LKW Mercedes Benz in Größe H0 mit Umbauchassis und easy stop. Vorne rechts ist der Infrarot-Transistor im Scheinwerfer eingebaut.
    Koffer-LKW in Größe H0
    Infrarot-Sendediode im Heck eingebaut